Volles Haus für digitale Aufklärung: 300 Gäste beim Elternabend des Medienzentrums Mittelbaden

Rund 300 interessierte Eltern und Lehrkräfte folgten am 1. April der Einladung des Medienzentrums Mittelbaden zum Elterninformationsabend „Sicher durchs Social-Media-Universum“ in der Veranstaltungshalle Kuppenheim. Ziel der Veranstaltung war es, über Chancen und Risiken der digitalen Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen aufzuklären und Eltern in ihrer Rolle zu stärken.

Alexander Fischer, Leiter des Medienzentrums Mittelbaden, eröffnete den Abend mit einem Einblick in die Medienwelt junger Menschen. Dabei machte er deutlich, wie früh Kinder mit problematischen Inhalten in Berührung kommen: „Gerade auf Social Media begegnen Kinder bereits in jungen Jahren ungefiltert Pornografie, Gewaltdarstellungen, Hassrede und Fake News. Umso wichtiger sind klare Regeln, ein vertrauensvoller Austausch und aktive Begleitung durch Eltern und Schule.“

Im weiteren Verlauf sprach Tobias Bradneck, pädagogischer Berater am Medienzentrum, über das Thema Gaming – für viele Kinder ein zentraler Bestandteil ihrer Freizeitgestaltung. Er beleuchtete sowohl die positiven Aspekte als auch die Risiken dieser digitalen Kultur.

Uwe Leest, Vorsitzender des Bündnisses gegen Cybermobbing e.V. aus Karlsruhe, stellte anschließend aktuelle Studienergebnisse vor. Diese zeigen die dramatischen Folgen von Cybermobbing für betroffene Kinder und Jugendlichen und verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf.

Anhand eines konkreten Beispiels demonstrierte Fischer, wie einfach sich mit Hilfe künstlicher Intelligenz harmlose Fotos von beispielsweise Mitschülerinnen in täuschend echte, sexuell explizite Bilder verwandeln lassen – mit potenziell verheerenden Folgen für die Betroffenen, etwa wenn solche Inhalte über Klassenchats verbreitet werden.

Das Fazit des Abends: Digitale Medien sind fester Bestandteil des Alltags junger Menschen. Umso wichtiger sei es, dass Eltern – im besten Fall gemeinsam mit ihren Kindern – nicht nur Regeln aufstellen, sondern selbst ein reflektiertes Vorbild im Umgang mit Medien geben und ihre Kinder angemessen begleiten. Offenheit, Begleitung und Kommunikation sind zentrale Bausteine, um Kinder sicher durch die digitale Welt zu führen. Auch die Plattformbetreiber müssten bei der Umsetzung des Jugendmedienschutzes viel stärker in die Pflicht genommen werden, so Fischer. Fischer zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung: „Das riesige Interesse und die vielen Gespräche im Anschluss zeigen, wie wichtig das Thema und der Austausch darüber sind. Unser Ziel ist es, Eltern dabei zu informieren, zu stärken und zu unterstützen.“

Weitere Informationen unter: www.mz-mittelbaden.de