Präsent mit Potenzial – die „Lesemaus“ kommt in die Familien
Seit Herbst 2024 erhält jedes Kind bei der Einschulungsuntersuchung im Landkreis Rastatt ein selbst ausgesuchtes „Lesemaus-Buch“. Mit dieser Maßnahme setzt der Landkreis einen frühen Impuls für das Vorlesen und die Sprachförderung in den Familien – eine Reaktion auf die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen (ESU), die seit Jahren einen steigenden Anteil an Kindern mit Sprachförderbedarf zeigen.
Vorlesen eröffnet Kindern viele Zukunftschancen: Es hat einen positiven Effekt auf die Bindung zwischen Eltern und Kindern, es trainiert den Wortschatz und fördert die Konzentration und die Fantasie der Kinder. Kinder mit Vorleseerfahrung tun sich später beim Lesenlernen und ganz grundsätzlich in allen Schulfächern leichter. Dies zeigen Daten des Vorlesemonitors der Stiftung Lesen, die seit vielen Jahren zum Thema Vorlesen forscht.
Das Projekt im Landkreis Rastatt wird überwiegend finanziert durch die drei Sparkassen Rastatt-Gernsbach, Baden-Baden/Gaggenau und Bühl. Somit ist es möglich, allen rund 2.500 Kindern aus dem Landkreis Rastatt ein Lesemaus-Buch zu überreichen. Die Kinder dürfen sich das Buchgeschenk dabei aus einer Auswahl an verschiedenen Titeln selbst aussuchen. Zusätzlich erhalten alle Familien ein Lesezeichen mit einem QR-Code, der auf weiterführende Informationen zum Vorlesen verweist sowie eine Tragetasche mit Lesemaus-Motiv.
Für die Kinder entsteht dabei oft ein besonderer Moment, beobachten die sozialmedizinischen Assistentinnen des Gesundheitsamtes, die die Einschulungsuntersuchung durchführen. Oft erzählen die Kinder dann spontan zum Buch passende eigene Erlebnisse. Auch von den Eltern kommen positive Signale, dass das Buch in den Familien gut ankommt.
Die Nutzung des Buches in den Familien wird im Rahmen einer Fragebogenerhebung weiterverfolgt. Mit diesem Projekt setzt der Landkreis ein wichtiges Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit und die Freude am Eintauchen in Geschichten und das gemeinsame Lesen.
