Pflegemaßnahmen sind von Dauer - Landschaftserhaltungsverband zieht Bilanz

Für die Umsetzung des Kreispflegeprogramms standen dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) des Landkreises Rastatt im Jahr 2022 Landesmittel in Höhe von 516.000 Euro über die Naturschutzbehörde zur Verfügung. Mehr als 497.000 Euro davon kamen zur Auszahlung. Insgesamt 122 Aufträge von 47 Auftragnehmern und 37 Anträge, unter anderem von örtlichen Vereinen, sind dabei bearbeitet worden. Das teilte LEV-Geschäftsführerin Diana Fritz bei der jüngst abgehaltenen Mitgliederversammlung im Landratsamt unter Vorsitz des stellvertretenden Vorsitzenden, des Bühlertäler Bürgermeisters Hans-Peter Braun, mit.

Das Foto zeigt eine grüne Wiese mit gelben und lila Blumen. Es handelt sich um ein Nasswiesen-Biotop.
Seit 2021 gibt es beim Landschaftserhaltungsverband die Stelle eines Biotopverbundbotschafters. Foto: Florian Schildhauer

„Unser Arbeitsprogramm ist ein dynamisches Konstrukt, da die meisten Inhalte und Aufgaben permanente Tätigkeitsbereiche darstellen“, fasste die Geschäftsführerin zusammen. Alle Naturräume - Schwarzwald, Vorbergzone und Rheinebene - sollen dabei gleichberechtigt berücksichtigt werden. Die durchgeführten Aktivitäten fanden demnach landkreisweit in 16 Gemeinden statt.

Das Augenmerk gilt dabei beispielsweise der Entbuschung von zugewachsenen artenreichen Wiesen und der Mahd von Seggenrieden und Flächen, auf denen Wiesenknopfameisenbläulinge vorkommen. Darüber hinaus sind die Bekämpfung des Adlerfarns und Amphibienschutz ein dauerhaftes Anliegen. Und auch die Mahd von Trockenmauerkomplexen hat auf der Vorhabenliste seinen festen Platz.

Im laufenden Jahr stehen für einjährige Pflegemaßnahmen 537.000 Euro zur Verfügung. 76.000 Euro fließen in Vorhaben, die über die Förderkulisse der Mindestflur beantragt werden können und in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsamt abgewickelt werden. Diese Gelder sind unter anderem für die Erstpflege auf zukünftigen Weideflächen bestimmt. Wie im Vorjahr sind wiederum auch Kreismittel für Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes vorgesehen.

Die Unterstützung von Tierhaltern bei der Stellung von Anträgen zur Wolfsprävention gehört ebenfalls zum Leistungsspektrum des LEV. Dafür stehen jedes Jahr auch Landesmittel über die untere Naturschutzbehörde bereit.

Seit 2021 gibt es beim Landschaftserhaltungsverband die Stelle eines Biotopverbundbotschafters, die mit Malte Wolff besetzt ist. Aufgabe der vom Land geförderten Stelle ist es, den Gemeinden bei der Erstellung von Biotopverbundkonzepten durch entsprechende Planungsbüros zur Seite zu stehen. Inzwischen konnten elf Förderanträge für 13 Kommunen bewilligt werden. So begleitet Malte Wolff die gemeinsamen Verbundplanungen der Gemeinden Au am Rhein, Bietigheim, Elchesheim-Illingen, Ötigheim und Steinmauern, aber auch die laufenden Planungen in Bühl/Ottersweier, Hügelsheim, Gaggenau, Rastatt, Rheinmünster und Bischweier/Kuppenheim. Weitere Kommunen sollen für eine Biotopverbundplanung gewonnen werden.