Ölunfall oder Kahmhaut? - Natürliches Phänomen auf Gewässern irritiert Waldbesucher

Förster Hans-Jörg Wiederrecht und Trainee Robin Czölder von der Forstbezirksleitung Gaggenau bei der Untersuchung, ob es sich um Kahmhaut oder einen Ölfilm handelt. Foto: Rieke Westermann/LRA
Förster Hans-Jörg Wiederrecht und Trainee Robin Czölder von der Forstbezirksleitung Gaggenau bei der Untersuchung, ob es sich um Kahmhaut oder einen Ölfilm handelt. Foto: Rieke Westermann/LRA

In den wärmeren Monaten des Jahres erreichen das Forstamt des Landkreises Rastatt vermehrt Meldungen besorgter Bürger über vermeintliche Ölfilme auf der Oberfläche von Tümpeln oder Wasserpfützen. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch um ein natürliches und völlig harmloses Phänomen: die sogenannte Kahmhaut.

Die Kahmhaut ist ein dünner Biofilm, der sich auf stehenden oder langsam fließenden Gewässern bilden kann. Sie besteht aus organischen Materialien wie zum Beispiel Blütenpollen oder abgestorbenen Pflanzenteilen. Diese sammeln sich an der Wasseroberfläche und werden dort von Mikroorganismen zersetzt. Besonders in nährstoffreichen Gewässern und bei warmen, windstillen Bedingungen kann sich dieser Film verstärkt ausbilden.

Kahmhaut. Foto Robin Czölder/LRA
Kahmhaut. Foto Robin Czölder/LRA

Auf den ersten Blick können Kahmhaut und Ölfilm ähnlich aussehen, insbesondere wenn die Wasseroberfläche schillernde, regenbogenfarbene Reflexionen zeigt. Ein einfacher Test hilft bei der Unterscheidung: Bewegt man die Wasseroberfläche vorsichtig mit einem Stock oder einem anderen Gegenstand, reißt die Kahmhaut auseinander und bildet kantige Bruchlinien oder flockt aus. Ein echter Ölfilm hingegen zieht sich nach der Bewegung wieder zusammen.