Neues Präventionsprojekt im Landkreis Rastatt - Jugendliche engagieren sich gegen Essstörungen
Die Auftaktveranstaltung für ein neuartiges Präventionsprojekt fand jetzt in der Realschule Durmersheim statt. Jugendliche sollen sich dabei - vor dem Hintergrund der problematischen Zunahme von Essstörungen - für Gleichaltrige engagieren. Die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen erhielten nun von den Projektkoordinatoren eine Einführung zu dieser Thematik. Mit dabei war auch der Kommunale Suchtbeauftragte des Landkreises Rastatt, Marvin Küllsen.
Ziel des vom Baden-Württembergischen Landesverband für Prävention und Rehabilitation (bwlv) initiierten und durch die Baden-Württemberg Stiftung geförderten Projektes ist es, die Jugendlichen für eine Zusammenarbeit im Präventionsbereich zu gewinnen. Die Zahl der Jugendlichen mit Essstörungen ist seit der Corona-Pandemie stark gestiegen. Dem soll nun mit einem innovativen Ansatz entgegengewirkt werden: Jugendliche werden selbst aktiv und gestalten digitale Präventionsinhalte für ihre Altersgruppe. „Wir wollen junge Menschen dort erreichen, wo sie sich aufhalten – auf Social Media“, erklärt bwlv-Projektkoordinatorin Michele Knötzsch.
Kern des Projekts ist die Ausbildung sogenannter Peers, die sich intensiv mit den Themen gesunde Ernährung, Körperbild und der Wirkung von Social Media auseinandersetzen. In speziell konzipierten Workshops entwickeln die Jugendlichen eigene Inhalte, die gezielt über digitale Kanäle verbreitet werden, etwa durch Videos, kurze Clips, interaktive Formate oder Social Media-Beiträge. Fachkräfte aus der Prävention sowie Experten aus verschiedenen Bereichen werden diesen Prozess begleiten. Der Landkreis Rastatt ist auch Partnerlandkreis der digitalen Präventionsplattform feelOk.de, auf der die entwickelten Materialien veröffentlicht und zur freien Nutzung zur Verfügung stehen werden.
Suchtbeauftragter Küllsen: „Indem junge Menschen direkt einbezogen werden, gelingt es, Prävention authentisch und lebensnah zu gestalten. Das stärkt nicht nur das Bewusstsein für die Themen, sondern auch das Verantwortungsgefühl der Jugendlichen selbst.“ Er begrüßt das Engagement des bwlv, der mit diesem Projekt den Fokus auf die Verhaltenssüchte legt, deren Risiken für Betroffene und Angehörige gesellschaftlich oft unterschätzt werden.
Information zum Projekt: Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation, Michelle Knötzsch, Telefon 07751 89668-0 oder per Mail an michelle.knoetzsch@bw-lv.de.