Girls' Day im Landratsamt Rastatt: Schülerinnen lernen das Berufsbild Vermessungstechnikerin /-ingenieurin kennen

Das Navi im Auto, Google Maps und die Standortbestimmung durch GPS auf dem Smartphone sind aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken. Die Geodaten, die diesen Anwendungen zugrunde liegen, bilden auch die Grundlage für vielfältige Karten und Pläne. Vermessungstechniker und -technikerinnen sowie Vermessungsingenieure und -ingenieurinnen erfassen diese Basisdaten im Außendienst direkt vor Ort. Dabei wird modernste Messtechnik eingesetzt. Im Büro erfolgt dann die Auswertung und Visualisierung der Daten am Bildschirm.

Schülerinnen in Warnwesten sind auf der Wiese vor dem Landratsamt gemeinsam mit einem Vermessungsingenieur zu sehen. Sie testen verschiedene vermessungstechniken.
Auf der Wiese vor dem Landratsamt Rastatt können sich Schülerinnen als Vermessungstechnikerinnen ausprobieren. Foto: Landratsamt Rastatt

Das Amt für Flurneuordnung, Geoinformation und Vermessung des Landratsamts Rastatt hat anlässlich des Girls‘ Days ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, um Schülerinnen die Vielfältigkeit des Berufs zu verdeutlichen.

Zunächst erkundeten die Schülerinnen am Donnerstagmorgen mit Vermessungsingenieur Tobias Licht im Archiv alte Karten und Pläne, Ingenieur Benedikt Heier zeigte den Jugendlichen, was ein Geoinformationssystem ist.

Anhand eines kleinen Projekts konnten die Schülerinnen dann ihre Mathematikkenntnisse unter Beweis stellen: Wie berechnet man eine Gebäudefläche? Wie kann man einen Winkel bestimmen?

Um am Nachmittag draußen auf dem „Tapis vert“ neben dem Landratsamt selbst vermessen zu können, bereiteten die Mädchen mit Hilfe von Norman Koffler einen Plan vor.

Schließlich ging es ins Freie, um sich dort anzuschauen, wie die im Plan festgelegten Koordinaten auf die Wiese kommen. Mit Hilfe verschiedener Messmethoden bekamen die Schülerinnen näher gebracht, wie eine Vermessungstechnikerin arbeitet. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, sollte großes Interesse an Technik und Spaß an der Arbeit am Computer mitbringen. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und ein sicherer Umgang mit Mathematik sind bei der Bearbeitung von Vermessungsaufgaben Voraussetzung. „Und wetterfest sollte eine Vermessungstechnikerin auch sein“, heißt es in der Mitteilung des Landratsamts.

Neben dem Ausbildungsberuf gibt es die Möglichkeit, an Hochschulen oder Universitäten ein Studium der Geodäsie zu absolvieren, um Vermessungsingenieurin zu werden. Interessierten wird ein Praktikum empfohlen, bei dem sie sich einen direkten Einblick in den Beruf verschaffen können. Der Vorteil davon: Vor allem im Außendienst kann „Vermesserluft“ geschnuppert werden.

Das Amt für Flurneuordnung, Geoinformation und Vermessung des Landratsamts Rastatt bildet in der Regel zwei Vermessungstechniker oder Vermessungstechnikerinnen pro Jahr aus. Auch für dieses Jahr konnten bereits zwei geeignete Bewerber gefunden werden, die ihre dreijährige Ausbildung im September 2024 starten werden.