Mehr Fokus auf das Waldbrandmanagement
Baden-Württemberg zählt bisher nicht als klassisches Waldbrandland. Allerdings steigt die Waldbrandgefahr angesichts des Klimawandels und längerer Trockenperioden stetig. Die Vorsorge hat deshalb oberste Priorität, um im Ernstfall schnell und effektiv reagieren zu können.
Das Waldbrandmanagement umfasst dabei weit mehr als nur das Löschen eines Brandes. Deshalb soll die Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung und Feuerwehr gestärkt werden. „Ein zentrales Element ist hierbei das sogenannte Tandemkonzept, das die enge Kooperation zwischen beiden Akteuren auf allen Verwaltungsebenen fördert“, berichtet Sophia Krieg von der Bezirksleitung Bühl des Forstamtes im Landkreis Rastatt. In regelmäßigen Austauschen werden Wissen und Strategie im Zusammenhang mit Waldbränden geteilt. Das Kreisforstamt ist hierbei mit zwei „Tandemförstern“ vertreten. Forstleute und Feuerwehrkräfte arbeiten gemeinsam an der Prävention, der Früherkennung und der Bekämpfung von Waldbränden. Besonders wichtig ist die Einführung von Waldbrandeinsatzkarten, die nach bundeseinheitlichen Standards erstellt wurden und den Einsatzkräften eine schnelle Orientierung im Brandfall ermöglichen.
Ein weiterer Fortschritt ist die Nutzung moderner Technik: Das Waldbrand-Management-Informationssystem (WAMIN), das seit Anfang Juli bereitsteht, wird künftig eine wichtige Unterstützung bieten. Das ist ein System, in dem Daten mit allen relevanten Informationen wie etwa Geodaten, Waldwege oder Wasserentnahmestellen zusammengeführt werden und digital abrufbar sind. Zudem arbeitet das Land eng mit der Forschungsplattform „Integriertes Waldbrandmanagement“ zusammen, um innovative Strategien und waldbauliche Methoden zu entwickeln, die die Resilienz der Wälder erhöhen.
Wichtig ist es, beim Waldbrandmanagement auf eine ganzheitliche Strategie zu setzen, die alle Phasen des Krisenmanagements umfasst: Prävention, Vorbereitung, Intervention und Wiederherstellung. Dabei spielen auch EU-empfohlene Maßnahmen wie das Biomasse-Management, welches Zonen mit leicht brennbarem Material im Wald einstuft, sowie gezielte Verhaltenskampagnen für die Bevölkerung eine Rolle, um Brandrisiken zu verhindern.
Information: www.fva-bw.de