Landkreis Rastatt bestellt mit Jana Niedermayer erste weibliche Naturschutzbeauftragte

32-Jährige übernimmt Nachfolge von Heinz Wicht

Der Ausschuss für Umwelt, Bau und Planung hat Jana Niedermayer mit Wirkung zum 1. April für fünf Jahre zur neuen Naturschutzbeauftragten des Landkreises Rastatt bestellt. Mit Niedermayer tritt erstmals eine Frau das Amt der ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten im Landkreis Rastatt an.

Iris Rother, Sachgebietsleitung Naturschutz (links) und Sophia Frietsch, Leiterin des Amts für Baurecht, Naturschutz und Bußgeldverfahren beim Landratsamt Rastatt (rechts), gratulieren Jana Niedermayer zu deren Neubestellung als Naturschutzbeauftragte des Landkreises Rastatt. Die drei Frauen stehen vor einer weißen Wand. Jana Niedermayer, die in der Mitte steht, hält ihre Neubestellungsurkunde in den Händen. Foto: Janina Fortenbacher / LRA
Iris Rother, Sachgebietsleitung Naturschutz (links) und Sophia Frietsch, Leiterin des Amts für Baurecht, Naturschutz und Bußgeldverfahren beim Landratsamt Rastatt (rechts), gratulieren Jana Niedermayer zu deren Neubestellung als Naturschutzbeauftragte des Landkreises Rastatt. Foto: Janina Fortenbacher / LRA

Die 32-Jährige wird künftig für die Gemeinden Bühl und Sinzheim zuständig sein. Sie übernimmt die Nachfolge von Heinz Wicht, der seit 1995 bis zu seinem Tod am 3. Februar 2024 als Naturschutzbeauftragter des Landkreises für die Gemeinden Au am Rhein, Bietigheim, Durmersheim, Elchesheim-Illingen, Muggensturm, Ötigheim und Steinmauern aktiv war.

„Der Tod von Herrn Wicht war für uns alle ein herber Schlag“, betont Sophia Frietsch, Leiterin des Amts für Baurecht, Naturschutz und Bußgeldverfahren beim Landratsamt Rastatt. Man habe mit ihm nicht nur einen geschätzten Kollegen, sondern auch einen großen Erfahrungsschatz verloren.

„Wir sind dankbar, dass wir diese Lücke nun mit Frau Niedermayer füllen können“, so Iris Rother, Sachgebietsleitung Naturschutz. Niedermayer sei nicht nur die erste weibliche Naturschutzbeauftragte im Landkreis, sondern auch eine der jüngsten. „Das freut uns natürlich sehr“, zeigt sich Rother zufrieden.

Niedermayer ist hauptberuflich als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim NABU Waldinstitut ­– ehemals Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz (ILN) – in Bühl tätig. Dadurch kennt sie sich in ihrem vorgesehenen Einsatzgebiet, das Bühl und Sinzheim umfasst, gut aus.

Die bisherigen Zuständigkeitsbereiche wurden auf Wunsch der Naturschutzbeauftragten Volker Späth und Karl Gutzweiler und aus Gründen der Praktikabilität geändert. Während Späth die Verantwortung für die Gemeinden Au am Rhein, Bietigheim, Durmersheim, Elchesheim-Illingen, Muggensturm, Steinmauern und Iffezheim übernimmt, wird Gutzweiler für Rastatt mit Sonderaufgaben (Schutzgebiete) und Ötigheim zuständig sein.

„Die Gemeinden Bühl und Sinzheim sind mir vertraut. In Bühl mache ich auch die Biotopverbundplanung. Das wird mir den Einstieg in mein Ehrenamt sicherlich erleichtern“, freut sich Niedermayer auf ihre künftigen Aufgaben. Neben ihrer Tätigkeit als Naturschutzbeauftragte ist sie bereits als ehrenamtlich bestellte Biberberaterin für den Landkreis Rastatt tätig. „Man kann durch diese Ehrenämter sehr viel mitnehmen, lernt gleichzeitig die Umgebung besser kennen und profitiert auch vom Erfahrungsschatz der Kollegen“, ist Niedermayer überzeugt. Ganz besonders freue sie sich auf den Perspektivenwechsel, der ihr als Naturschutzbeauftragte geboten wird: „Ich habe nun die Möglichkeit, auch die Sicht der Behörden auf bestimmte Themen besser kennenzulernen und zu verstehen“, sagt sie.

Im Gebiet des Landkreises Rastatt sind derzeit insgesamt sieben Naturschutzbeauftragte tätig. Sie üben ihren Dienst ehrenamtlich aus und werden vom Landkreis für die Dauer von fünf Jahren bestellt. Naturschutzbeauftragte beraten und unterstützen die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt insbesondere bei der Beurteilung von Vorhaben und Planungen, die mit Eingriffen verbunden sind oder diese vorbereiten, bei Stellungnahmen zu Landschafts- und Grünordnungsplänen sowie bei der Beurteilung von Fachplanungen anderer Verwaltungen. Außerdem sind sie Ansprechpartner der von ihnen betreuten Gemeinden. Sie agieren deshalb als eine Art Mittler zwischen Natur und Mensch. Die ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten haben innerhalb der Naturschutzverwaltung von Baden-Württemberg eine starke und unabhängige Stellung.