Gesellschafter des Klinikums Mittelbaden sehen sich mit neuer Klinik für Klinikreform gut gerüstet

Gemeinsame Pressemitteilung des Landkreises Rastatt und der Stadt Baden-Baden

Mit dem Bau des geplanten Klinikums Baden-Baden/Rastatt ist das Klinikum Mittelbaden für die vom Bundesgesundheitsministerium geplante Klinikreform gut gerüstet. Davon haben sich die Gesellschaftergremien des Klinikums, der Gemeinderat Baden-Baden und der Kreistag Rastatt, in einer gemeinsamen Besprechung überzeugt. Der medizinische Geschäftsführer PD Dr. Thomas Iber betonte, dass mit dem in der Reform vorgesehenen Finanzierungsmodell gute Perspektiven verbunden seien, die gerade Kliniken in der für Mittelbaden geplanten Größenordnung entgegenkommen. Das Klinikum Baden-Baden/Rastatt werde als Level-2-Klinik gebaut.

Die beiden Gesellschaftergremien des Klinikums Mittelbaden treffen sich seit Bestehen der Gesellschaft immer einmal pro Jahr zu einem Informationsaustausch. Oberbürgermeister Dietmar Späth als derzeitiger Aufsichtsratsvorsitzender bezeichnete das Treffen im Baden-Badener Kongresszentrum als „konstruktiv und von dem Willen geprägt, mit guten Lösungen für die Gesundheitsversorgung in Mittelbaden in die Zukunft zu gehen“. Landrat Prof. Dr. Christian Dusch ergänzte als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, dass hierfür von den Gremien gute Voraussetzungen geschaffen worden seien: „Wir haben klare Beschlüsse zum weiteren Verfahren für den Bau eines Zentralklinikums, auf deren Basis die nächsten Schritte vorangebracht werden können.“

Zu diesen Schritten zählt zunächst eine umfangreiche Baugrunduntersuchung einschließlich einer Übersichtserkundung auf Bodenverunreinigung und Altlasten, erklärte der kaufmännische Geschäftsführer Daniel Herke. Der medizinische Geschäftsführer PD Dr. Thomas Iber verwies darauf, dass ein Raumprogramm für die Anforderungen einer modernen und zukunftsfähigen Klinik bereits erarbeitet worden sei. In dieses Konzept habe man die geplanten Anforderungen der Klinikreform eingearbeitet.

Bis zur Eröffnung einer neuen Klinik würden die bestehenden Kliniken in Baden-Baden-Balg, Rastatt und Bühl in angemessener Qualität weiter betrieben, versicherte Iber. Allerdings verursachten diese Häuser wegen ihrer alten Bausubstanz und der Dezentralität hohe Kosten. Geschäftsführer Daniel Herke bezifferte das Defizit der Gesellschaft für das Jahr 2022 auf 5,8 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 4,2 Millionen Euro. Das Defizit teilen sich die Stadt Baden-Baden zu 40 Prozent und der Landkreis Rastatt zu 60 Prozent. An Instandhaltungskosten werde für dieses Jahr eine Rekordsumme von knapp 10 Millionen Euro erwartet, hinzu kommen dringend erforderliche Investitionen in Höhe von 16,3 Millionen Euro.

In einem Rückblick auf wichtige Ereignisse erinnerte Geschäftsführer Herke insbesondere an die Eröffnung der Jungen Pflege in Kuppenheim, deren Realisierung maßgeblich von der Stiftung Friedrich Ganz unterstützt wurde. Ferner werde in Forbach das bisherige Krankenhaus weiterentwickelt. Geplant sei, zur derzeitigen Kurzzeitpflege durch Umbaumaßnahmen zusätzliche Plätze in der Langzeitpflege zu etablieren. Zudem solle das Angebot der Übergangspflege als Krankenhausleistung eingeführt werden.