Bevölkerungsschutz geht uns alle an – wie der Landkreis sich gegen Krisen wappnet
Was passiert, wenn der Strom stundenlang ausfällt? Wenn ein Unwetter Straßen unpassierbar macht? Oder wenn digitale Infrastrukturen lahmgelegt werden? Sind wir ausreichend vorbereitet? Fragen wie diese beschäftigen ganz konkret den Bevölkerungsschutz im Landkreis Rastatt. Aber auch jeder Einzelne sollte Vorsorge treffen und Selbstverantwortung leben und sich rechtzeitig Gedanken machen, was zu tun ist, wenn es ernst wird und wie man sich und sein Hab und Gut schützen kann.
„Unser Ziel ist es, auf Krisen und Großschadenslagen vorbereitet zu sein – mit klaren Abläufen, eingespielten Strukturen und starker Zusammenarbeit“, erklärt Dominik Zoller, zuständiger Sachgebietsleiter beim Amt für öffentliche Ordnung und Bevölkerungsschutz im Landratsamt Rastatt. „Um den Landkreis krisenfest zu machen, wurde eine umfassende Strategie zur Neuausrichtung des Bevölkerungsschutzes entwickelt“, bekräftigt Landrat Prof. Dr. Christian Dusch. Diese „Strategie für mehr Resilienz“ ist auch Teil des vom Kreistag im Mai 2024 beschlossenen Zukunftsprogramms 2035. Das Gremium hat dafür auch die erforderlichen Stellen genehmigt, um den Bevölkerungsschutz zukunftsfähig aufzustellen. „Damit stellen wir sicher, dass wir auch in schwierigen Lagen koordiniert und handlungsfähig bleiben“, so der Landrat. Alle wichtigen Akteure sind integriert: Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Städte und Gemeinden und das Landratsamt. Insbesondere sollen die Kommunen im Bereich der Stabsarbeit stärkere Unterstützung erfahren. Auch mögliche Kooperationen mit Nachbarstäben sollen angedacht werden.
Ein wichtiger Bestandteil der Landkreis-Strategie für den Bevölkerungsschutz ist der „Operationsplan Deutschland“ (OPLAN). Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein nationaler Krisenplan. Er definiert militärisch-zivile Abläufe bei schweren Krisen oder im Verteidigungsfall, Zuständigkeiten zur Sicherung kritischer Infrastrukturen wie etwa Energie und Transportwege sowie die notwendige Unterstützung durch zivilgesellschaftliche Akteure wie Feuerwehren, Hilfsdienste und Unternehmen.
Für das Landratsamt heißt das konkret: Notfallpläne überarbeiten, Zuständigkeiten festlegen und Vorbereitung auf mögliche Krisen im Verbund mit Bund, Ländern, Kommunen und Partnern, damit im Ernstfall alles reibungslos funktioniert. „Die Feuerwehren sind das Rückgrat des Bevölkerungsschutzes und unserer Sicherheit, denn ob Brand, Unfall, Hochwasser oder technischer Blackout, sie sind rund um die Uhr einsatzbereit“, so Zoller.
Ziel ist es, die Feuerwehren auch in Zukunft leistungsfähig und attraktiv zu halten und das Engagement der Ehrenamtlichen zu stützen, die Tag für Tag Verantwortung übernehmen. „Wir stärken das Feuerwehrwesen gezielt mit neuen Ausbildungsformaten und mehr Übungsmöglichkeiten, mit besserer technischer Ausstattung und mit einer erweiterten Führungsstruktur auf Landkreisebene, um dem steigenden Einsatzaufkommen, neuen Gefahrenlagen und den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen“, erläutert Dominik Zoller.
Vorsorge zu treffen, geht aber alle an, insbesondere auch die Hausbesitzer. „Die Menschen sollen sich einfach bewusst machen, dass bei großflächigen Schadenslagen die Rettungskräfte nicht überall gleichzeitig sein können“, betont Zoller. Wer aber vorbereitet ist, wichtige Kontakte parat hat und auf eine Notversorgung zurückgreifen kann, kann sich und seinem unmittelbaren Umfeld helfen, bis Hilfe eintrifft.
Information: Mehr Infos, Checklisten, Ratgeber und Tipps zur Krisenvorsorge unter https://www.bbk.bund.de.