Beschäftigte von Daimler Truck helfen Flächen in Hilpertsau freizulegen

Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bereich Lieferantenmanagement und Werkstofftechnik des Mercedes-Benz Werks Gaggenau, ein Standort der Daimler-Truck AG, haben sich Mitte Oktober zum Aktionstag in Hilpertsau getroffen, um dort am Kunstweg zugewachsene Flächen freizustellen.

Das Foto zeigt Frauen und Männer in Arbeitskleidung, die in einem Wald Äste, Gebüsch und Blätter entfernen.
Mehrere Beschäftigte von Daimler Truck helfen im Rahmen eines Aktionstags, Flächen in Hilpertsau freizulegen. Foto: Freiberg/Daimler Truck AG

Das Unternehmen führt seit mehreren Jahren in regelmäßigen Abständen unterschiedliche Aktionstage für gemeinnützige Projekte durch, die gleichzeitig als Teambuilding-Maßnahme für die Abteilungen dienen sollen.

Durch Kontakte zum Landschaftserhaltungsverband des Landkreises Rastatt hat sich das Unternehmen in diesem Jahr für einen Aktionstag im Bereich Landschaftspflege entschieden.

Für Spaziergänger, die auf dem Kunstweg von Hilpertsau nach Reichental unterwegs sind, ist es heutzutage kaum vorstellbar, dass das Tal noch Ende der 1970er Jahre ein offenes Wiesental mit vielen Heuhütten war. So war beispielsweise der Bereich unterhalb der Kreisstraße nach Reichental durch ein offenes Gelände geprägt – heute ist der größte Teil der Strecke bewaldet.

Weil eine landwirtschaftliche Nutzung in den vergangenen Jahren immer weniger rentabel geworden ist, haben viele Landwirte ihre Grundstücke sich selbst überlassen. Folglich nahm der Wildwuchs von Gebüschen und Bäumen zu. Nur vereinzelt haben Eigentürmer ihre Flächen weiter gepflegt, wodurch sich bis heute ein halboffenes Landschaftsbild zeigt.

Ein Teil des Tals wird nach wie vor beweidet und so offengehalten. Zudem wurden in den vergangenen Jahren im Auftrag der Naturschutzbehörden und in Zusammenarbeit mit dem Landschaftserhaltungsverband immer wieder Flächen freigestellt, die sich wieder zu einem artenreichen Grünland entwickeln konnten.

Im Reichenbachtal am Kunstweg sind alle wichtigen Elemente der Grünlandwirtschaft des unwegsamen Murgtals vorhanden: Heuhütten, Trockenmauern und ehemalige Wässergräben, die einst zur Bewässerung der Wiesen genutzt worden sind. Allerdings sind diese Bauwerke durch die starke Verbuschung des Tales nur sehr eingeschränkt sichtbar. Teile des Tales liegen im Naturschutzgebiet und das gesamte Tal befindet sich im Landschaftsschutzgebiet.  Eine Öffnung von Tälern leistet auch einen wichtigen Beitrag zu einem angenehmeren Klima, da die Kaltluft so besser abfließen kann und talabwärts Abkühlung bringt.

Die Schwierigkeit bei der Freilegung der Flächen in dem Gebiet am Kunstweg ist jedoch, dass die Flächen sich größtenteils in Hanglage befinden und nicht gut zugänglich sind. Es ist auch nicht möglich, den Bach mit schweren Maschinen oder Gerätschaften über Brücken zu überqueren. Deshalb ist für die Freilegung der Flächen überwiegend Handarbeit nötig. Umso besser also, wenn viele helfende Hände unterstützen.

Das Forstrevier Gernsbach hat bereits vor dem Aktionstag gute Vorarbeit geleistet und mehrere standortfremde Fichtenriegel entfernt. Das Reisig, das auf den Flächen liegen geblieben ist, musste im Nachgang von Hand herausgetragen und teilweise über den Bach gebracht werden.

Der Landschaftserhaltungsverband hat für den Aktionstag zusätzlich mehrere Dienstleister engagiert, die vor Ort weitere Gehölze, überwiegend Haselgebüsche und kleinere Ahornbäume, umgesägt haben, sodass die Daimler-Mitarbeitenden das anfallende Material direkt abtransportieren konnten. Das Reisigmaterial wurde am Weg auf Häufen gesetzt, die von einem Unternehmen abgefahren und als Hackschnitzel verwertet werden konnten.

Eine „Erklärgruppe“, bestehend aus Udo Janetzki vom Obst- und Gartenbauverein Reichental sowie Guido Wieland, Ortsvorsteher von Reichental, und Walter Schmeiser, Ortsvorsteher von Hilpertsau/Obertsrot, versorgte die fleißigen Helfer mit ausführlichen Informationen zur historischen Bewirtschaftung in dem Gebiet. Der Obst- und Gartenbauverein Hilpertsau stellte den Platz und die Festzeltgarnituren für die Mittagspause zur Verfügung, bei der sich alle eine Verschnaufpause gönnen und stärken konnten.

Die gute Zusammenarbeit aller Helfer mit dem Forst, der Naturschutzverwaltung sowie den Ortsverwaltungen Reichental und Hilpertsau hat letztlich dazu beigetragen, dass der Aktionstag des Mercedes-Benz Werks Gaggenau erfolgreich verlaufen ist und große Mengen an Material weggeschaft werden konnten. Die dadurch neugeöffneten Flächen sollen nun langfristig durch Pflegemaßnahmen offengehalten werden.