Anbau von Zwischenfrüchten bietet viele positive Aspekte

Weil der Herbst in diesem Jahr lange Zeit sehr mild war, konnten sich Spaziergänger noch bis vor wenigen Wochen am Anblick bunter Zwischenfrüchte auf zahlreichen Ackerflächen erfreuen. Was für die einen nur schön anzuschauen ist, dient Insekten und anderen Lebewesen in den Ackerböden als wertvolle Nahrungsquelle. Und insbesondere für Landwirte haben Zwischenfruchtmischungen eine wichtige Bedeutung: Sie verbessern die vielfältigen Bodenfunktionen.

Einst waren Zwischenfrüchte, die gleichzeitig als Futter für das Vieh genutzt werden konnten, übliche Glieder der Fruchtfolge eines vielfältigen Gemischtbetriebs. Im Laufe der Jahre wurden die Fruchtfolgen durch die Spezialisierung der landwirtschaftlichen Betriebe aber immer enger. Folglich wurde auch die Vielzahl der angebauten Kulturen pro Betrieb immer weniger. Zwischenfrüchte wurden bald nicht oder kaum mehr benötigt, da immer weniger Tiere im Stall gehalten wurden. Die Folgen dieser Entwicklung ließen nicht lange auf sich warten: Die Agrarlandschaft wurde eintöniger, Landwirte bauten auf ihren Ackerflächen hauptsächlich Mais und Getreide an.

Mittlerweile hat sich diese Denkweise allerdings wieder etwas geändert: Landwirte legen wieder mehr Wert auf die wichtige Bedeutung der Bodenfruchtbarkeit, weshalb wieder vermehrt Zwischenfruchtanbau betrieben wird.

Der flächige Bewuchs und die Bodenbedeckung schützen vor Nitratauswaschung und bringen, je nach verwendeter Pflanzenarten, viele weitere positive Aspekte wie beispielsweise Bodenlockerung, Nährstoffbindung, Humusaufbau sowie ein Blühangebot mit sich. Diese Vorteile werden von vielen Landwirten gerne genutzt. In der Regel frieren die Zwischenfrüchte bei Frost ab und werden vor der nächsten Ansaat der Hauptkultur in den Boden eingearbeitet. Eine weitere mögliche Nutzung der Zwischenfrüchte bildet die Verwertung in einer Biogasanlage oder als Feldfutter für die tierhaltenden Betriebe.

Bei der Ansaat der Zwischenfrüchte setzen die Landwirte der Region immer häufiger auf die Mithilfe einer Agrar-drohne. Diese Technik schont den Boden und reduziert den Dieseleinsatz auf dem Feld. Mittels dieser neuen Technik ist eine Vorernte-Saat in Getreidebeständen einfach realisierbar und hilft dabei, die Vegetationszeiträume besser zu nutzen. Die Zwischenfruchtmischungen werden hierbei zwei bis maximal vier Wochen vor der geplanten Getreideernte in den Bestand gesät. Der Vorteil ist, dass die Mischungen im beschatteten Schutz des reifenden Getreides keimen und sich so einen Zeitvorsprung gegenüber dem wild aufkommenden Beikraut oder Ausfallgetreide verschaffen können. Hinzu kommt, dass der Acker nach der Ernte schneller begrünt und vor Austrocknung geschützt ist. Die Drohne fliegt in etwa drei bis vier Meter Höhe in einem halbautomatischen Flugmodus über das Feld. Bei optimalen Bedingungen ist so eine Flächenleistung von sechs bis acht Hektar pro Stunde möglich. In kleinstrukturierten Landschaftsräumen, wie sie in unserer Raumschaft vorzufinden sind, liegt die Flächenleistung etwas niedriger.

Die Landwirte stärken durch den Zwischenfruchtanbau ihre Böden und verleihen ihnen durch ihre gute fachliche Bewirtschaftung langfristige Fruchtbarkeit. Nur durch die Arbeit der Landwirte bleibt unsere vorhandene, vielfältige Kulturlandschaft erhalten.