Landrat Dusch verleiht Ehrenmedaille an Bürgermeisterin der finnischen Partnerstadt Vantaa

Es ist die höchste Auszeichnung des Landkreises Rastatt, die Ritva Viljanen, Bürgermeisterin von Vantaa, Anfang Mai während des Business Forums in Kuppenheim zuteil wurde: Beim Empfang einer Delegation der finnischen Partnerstadt im Landkreis Rastatt hat ihr Landrat Prof. Dr. Christian Dusch die Ehrenmedaille des Landkreises in Gold einschließlich einer Ehrenurkunde überreicht.

Landrat Prof. Dr. Christian Dusch überreicht Ritva Viljanen, Bürgermeisterin der finnischen Stadt Vantaa, die goldene Ehrenmedaille des Landkreises samt Ehrenurkunde sowie einen bunten Blumenstrauß. Foto: Maria Di Umberto / LRA
Landrat Prof. Dr. Christian Dusch überreicht Ritva Viljanen, Bürgermeisterin der finnischen Stadt Vantaa, die goldene Ehrenmedaille des Landkreises samt Ehrenurkunde. Foto: Maria Di Umberto / LRA

Als Vertreterin der finnischen Partnerstadt hat Viljanen den Landkreis Rastatt wahrscheinlich zum letzten Mal besucht, da sie sich im August in den Ruhestand begeben wird. Dusch nahm das zum Anlass, der Bürgermeisterin seine Anerkennung und seinen Dank für deren jahrelangen Einsatz – insbesondere auch für die Belange einer gesunden Partnerschaft – auszusprechen. In diesem Zusammenhang hob er die besondere Bedeutung der goldenen Ehrenmedaille hervor, die Menschen verliehen werde, die sich „durch außergewöhnliche und beispielgebende Beiträge zum Gemeinwohl und in herausragendem Maße um den Landkreis Rastatt verdient gemacht haben“.

Landrat Prof. Dusch erklärte: „Sie haben als Nachfolgerin des ehemaligen Stadtdirektors Kari Nenonen die Partnerschaft zwischen der Stadt Vantaa und dem Landkreis Rastatt während ihrer im Jahr 2018 begonnenen Amtszeit erfolgreich fortgeführt und sich für die partnerschaftlichen Belange eingesetzt. In Ihrer Amtszeit sind die freundschaftlichen Beziehungen in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise Wirtschaft, Kultur, Jugend- und Schüleraustausch sowie der regelmäßige Austausch auf fachlicher Ebene intensiviert worden. Dadurch haben Sie Akzente für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Partnerschaft gesetzt.“

Es sei stets ein persönliches Anliegen von Ritva Viljanen gewesen, die gemeinsam erarbeiteten Konzepte der beiden Verwaltungen in die Tat umzusetzen, weiter zu entwickeln und damit die fruchtbare Partnerschaft zwischen der Stadt Vantaa und dem Landkreis Rastatt fortzusetzen. Ein gutes Beispiel dafür sei das Business-Forum, in dessen Zentrum das Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“ stehe.

Der Landrat erinnerte daran, dass die Gründungsväter der Partnerschaft im Jahr 1968 in erster Linie die Völkerverständigung im Blick hatten. „Wenn wir uns das heute bewusst machen, dann denken wir unweigerlich an den Krieg in Europa, der uns zunehmend fassungslos macht. Mehr denn je gewinnt die Völkerverständigung an Bedeutung. Mehr denn je ist es wichtig, dass die europäischen Länder zusammenrücken und sich für den Frieden in der Welt einsetzen. Ein wichtiger Baustein sind Partnerschaften, wie wir sie praktizieren. Zugespitzt behaupte ich: Die Partnerschaften auf kommunaler Ebene sind die größte Friedensbewegung der Welt“, erklärte Prof. Dusch weiter.

Viljanen war mit Vertretern aus Unternehmen, der Handelskammer, der Wirtschaftsförderung und Internationaler Beziehungen angereist, um am Business Forum in der Veranstaltungshalle Kuppenheim teilzunehmen. Dort stand insbesondere das Thema Klimaneutralität im Fokus. Vertreter aus Deutschland und Finnland tauschten sich intensiv über neue Erkenntnisse und technische Möglichkeiten aus. So hat beispielsweise Prof. Dr.-Ing. Jukka Valkama, Gründer des Start-ups „Plafco“, ein neues Material präsentiert, das Kunststoff ersetzen soll. Dr. Heiner Willerscheid vom Protektorwerk Florenz Maisch GmbH & Co. KG aus Gaggenau hielt einen Vortrag zum Thema Ressourceneffizienz in der Unternehmensstrategie. Die Besucher des Business Forums konnten sich damit einen Eindruck für klimaneutrale Produktionstechnologien des Unternehmens verschaffen.

Klaus Eckert, Bürgermeister der Gemeinde Durmersheim, informierte die Teilnehmer gemeinsam mit Thorsten Volkmer von der Kies- und Beton AG Baden-Baden über das Projekt „Schwimmende Photovoltaikanlagen auf dem Stürmlinger See“. Durch die schwimmenden Photovoltaikanlagen könnte künftig Strom für rund 60.000 Personen erzeugt werden. Gleichzeitig könnten 39.000 Tonnen CO<sub>2</sub> eingespart werden.

Auch Vertreter aus Vantaa stellten ihre Ambitionen vor. Die Stadt will bis 2030 klimaneutral sein. Dieses Ziel soll unter anderem durch Karbon-Neutralität, Energieeffizienz und die Weiterentwicklung der städtischen Infrastruktur erreicht werden, wie Bürgermeisterin Viljanen erläuterte. Vertreter der Unternehmen Vantaa Energy und Tom Allen Senera haben dabei aufgezeigt, wie die geplante Karbon-Negativität erreicht werden soll und welche erneuerbaren Energielösungen es aktuell in der städtischen Umgebung gibt. Demnach stünden Müllverbrennungsanlagen, mit denen Strom und Wärme erzeugt werden, sowie Wärmepumpen und die Wärmerückgewinnung aktuell in Vantaa im Fokus. Laut den finnischen Vertretern ist es der Stadt von 2010 bis 2020 bereits gelungen, die Emissionen um 50 Prozent zu reduzieren. Deshalb sei man optimistisch, das gesetzte Ziel bis 2030 zu erreichen.

Zum Abschluss bedankte sich Landrat Prof. Dusch nochmal bei Viljanen für deren Teilnahme am Business Forum im Landkreis Rastatt und auch für deren Gastfreundschaft bei sämtlichen Besuchen Rastattater Delegationen in Finnland. Für ihren Ruhestand wünschte ihr der Landrat alles Gute.